Donnerstag, 4. Juli 2013

Mietanteil betrug 34% am Haushaltseinkommen: Andreas Schrobback über den Bedarf an Wohnungsneubau

Andreas Schrobback (Berlin, 04.07.2013) - Durchschnittlich müssen die Mieter in Deutschland mehr als ein Drittel ihres monatlichen Haushaltseinkommens für die Miete inklusive der Nebenkosten aufwenden. Damit ist die finanzielle Belastung für jeden, der nicht in der eigenen Immobilie wohnt, weiter gestiegen.

Grund hierfür ist die Erhöhung des Mietpreisniveaus, die nicht mehr nur allein in den Großstädten zu beobachten ist. Vor allem bei neuen Mietverträgen verlangen die Vermieter häufig sogar mehr, als die ortsübliche Vergleichsmiete hergeben würde. Grund ist der Bedarf an Wohnraum und der Anstieg der Haushalte, der in den urbanen Regionen und in Ballungsgebieten die Nachfrage beeinflusst. Bei Personen mit einem Einkommen von unter 1.300 Euro beträgt der Anteil der Mietkosten 45%. Für sie wird es zunehmend schwerer, eine bezahlbare Wohnung zu finden. Die Folge ist eine Verdrängung der einkommensschwachen Haushalte in andere Stadtteile und an den Stadtrand. Eine Wohnung in der Innenstadt können sich heute häufig nur noch Arbeitnehmer leisten, die über ein sehr gutes Einkommen verfügen.

Gefordert werden Neubauprojekte für eine Entspannung des Marktes

Was in vielen Städten und Universitätsstandorten, wie Berlin, Frankfurt am Main und München gebraucht wird, ist zusätzlicher Wohnraum. Es müssen Anreize geschaffen werden, um private Investoren vom Bau von neuen Wohngebäuden zu überzeugen. Bislang konzentrieren sich diese vorrangig auf Luxusobjekte in bester Innenstadtlage, die eine hohe Marge versprechen. Doch auch der Bau von Wohnungen für Normalbürger sollte gefördert werden. Der Deutsche Mieterbund schlägt vor, die linearen AfA-Sätze zu erhöhen und Steuererleichterungen zu schaffen. Dadurch könnte es gelingen, mehr Neubauprojekte auf den Weg zu bringen und bezahlbaren Wohnraum anbieten zu können.

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